Chronik
Chronik des Schützenverein Kellmünz
Der Schützenverein Kellmünz e.V. wurde am 29.10.1887 unter dem Namen „Zimmerstutzen-Gesellschaft“ gegründet. Die Statuten mit 28 Paragraphen sind noch vorhanden, das Gründungsprotokoll ist leider verloren gegangen.
In der damaligen Zeit wurden Schießabende abwechselnd in den Gaststätten Markthaler, Fingerle und Bräuhaus veranstaltet.
Bei jeder jährlichen Generalversammlung wurden Neuwahlen durchgeführt. Der erste nachweisliche Schützenmeister war Kaufmann Robert Eith 1889.
Mit Beschluss des königlich Bayerischen Bezirksamtes Illertissen vom 25.12.1905 wurde angeordnet, dass ein Schießlokal zu bestimmen sei, welches entsprechend ausgestattet sein muss.
Am 30.Januar 1906 wurde dann das Abhalten von Schießabenden in der Gaststätte Markthaler genehmigt und es wurde am 10.Februar 1906 das 1. Schießen im Vereinslokal durchgeführt.
Während des 1. Weltkrieges 1914-1918 wurde das Schießen eingestellt. Beim Wiederbeginn 1919 wurde das Schießlokal ins Bräuhaus verlegt. Anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Zimmerstutzen Schützengesellschaft wurde vom 25.Juni bis zum 03.Juli 1927 ein großes Jubiläumsschießen veranstaltet. Von seiner königlichen Hoheit Kronprinz Luitpold von Bayern wurde eine Pfeife aus Nymphenburger Porzellan gestiftet.
Vom 21. Bis 28.Mai 1933 wurde ein Gauschießen in Kellmünz abgehalten, wozu 57 Vereine eingeladen wurden.
Das Schießen wurde dann 1941 wegen dem 2. Weltkrieg eingestellt und nach der Kapitulation im Mai 1945 wurden sämtliche Schießsportarten von den Alliierten verboten.
Bei einer Versammlung am 29.12.1951 wurde dann ein neuer Schützenverein ins Leben gerufen.
Der frühere 1. Vorstand Karl Simma wurde wieder zum 1. Vorsitzenden gewählt, als Vereinslokal wurde das Gasthaus Markthaler bestimmt.
Am 16.10.1954 wurde Franz Jansen zum 1. Vorsitzenden gewählt und unter ihm wurde im August 1955 das 1. Herbstgauschießen des Gaues Memmingen und Babenhausen in Kellmünz durchgeführt. 1957 wurde mit Hilfe von Münzspenden eine Schützenkette bei der Firma Wachter in Babenhausen in Auftrag gegeben. Unter Franz Jansen erlebte der Verein eine Blütezeit, so dass die zwei Schießstände im Vereinslokal Markthaler zu wenig waren.
So kam man im Sommer 1960 mit Urban Steinhauser überein, den leerstehenden Raum über der Metzgerei zu einem Schießlokal auszubauen. Dank guter Zusammenarbeit mit dem neuen Vereinswirt und den Schützen entstand in wenigen Wochen ein Vereinslokal mit 4 Schießständen und einem gemütlichen Gastraum.
1962 wurde anlässlich unseres 75-jährigen Vereins-Jubiläums die Vereinsfahne angeschafft und eingeweiht.
1967 trennte sich der Gau Babenhausen vom Gau Memmingen ab.
Vom 19.09. bis 05.10.1969 fand dann das 2. Gauschießen des Gaues Babenhausen in Kellmünz statt, wobei ein Kellmünzer die Würde des Gauschützenkönigs erhielt.
Bei der Generalversammlung 1971 wurde eine neue Satzung erstellt und die Eintragung ins Vereinsregister beantragt. Die Eintragung erfolge am 19.05.1972.
1972 wurde eine lange Freundschaft mit dem Schützenverein „Auf der Eich“ aus Nievern an der Lahn gegründet.
Das Jahr 1977 stand ganz im Zeichen der 90-Jahrfeier. Anlässlich dieses Jubiläums wurde vom 25. August bis 04. September 1977 das 10te Gauschießen des Schützengaues Babenhausen durchgeführt, wobei fürs Schießen ein Zelt mit 46 Ständen aufgebaut wurde.
Am 03.10.1980 gibt Herr Franz Jansen die Vereinsführung nach 26 Jahren ab und wird zum Ehrenvorstand ernannt. Seinen Posten als 1. Vorstand übernahm Klaus Oechsle.
1981 wurde das Schießlokal bis auf den Fußboden abgerissen, vergrößert und wieder aufgebaut. 7 Schießstände und ca. 50 Sitzplätze standen danach zur Verfügung. Alle Arbeiten wurden von Mitgliedern des Schützenvereins in 8 Wochen Bauzeit erledigt. Mit dem Neubau erlebte der Verein einen neuen Aufschwung unter der Regie von Klaus Oechsle, der den Verein bis zu seinem Abdanken 12 Jahre lang vorbildlich geführt hat.
1986 wurde unser heutiger Vorstand Norbert Zucktriegel beim Gauschießen des Gaues Babenhausen Gauschützenkönig, und außerdem noch 1. Auf Jubiläumsscheibe und 1. Der Sonderprämie.
Vom 01. Bis 12. Juli 1987 fand das 19. Gauschießen des Schützengaues Babenhausen im Rahmen des 100 jährigen Jubiläums des Schützenvereins Kellmünz statt. Es nahmen 550 Schützen aus dem Gau Babenhausen und 150 Gäste teil.
Am 06.01.1993 wurde Urban Steinhauser zum 1. Vorstand gewählt.
1995 wurde das Gasthaus und die Metzgerei zur Staig geschlossen. Nur durch die Initiative und guten Beziehungen unseres 1. Vorstandes Urban Steinhauser konnte der Schießbetrieb weiterhin in den Räumen der Gaststätte durchgeführt werden.
In dieser Zeit begann der Schützenverein mit der Suche nach Möglichkeiten sich eigene Räume zum Schießen aufzubauen, da man nicht wusste, wie lange man die Räume über der Metzgerei noch nutzen durfte.
1996 wurde die Unterbringung des Schützenvereins in die alte Schule Kellmünz überdacht.
1997 feierte der Schützenverein Kellmünz sein 110-jähriges Vereinsbestehen. Dazu wurde ein Jubiläumsschießen vom 19.09. bis 03.10.1997 durchgeführt. Dabei nahmen 10 geladene Vereine und Gruppen teil. Insgesamt waren 166 Schützen und Schützinnen an den Ständen. Der Festabend mit Preisverteilung fand am 04.10.1997 statt. Die Auswertung der Scheiben wurde bei Fam. Brunnenmeier zu Hause durchgeführt.
1998 verstarb unser Vorstand Steinhauser Urban. Er war von 1960 – 1992 Vereinswirt und Ausschussmitglied , von 1981 bis 1993 2. Vorstand und seit 1993 bis zu seinem Tod 1. Vorstand. Köder Hermann übernahm vorläufig das Amt des 1. Vorstands.
Im Jahre 2000 wurde die alte Schule besichtigt, da man in Erwägung zog diese in ein Schützenlokal umzubauen. Man entschied sich jedoch dazu aufgrund der schlechten baulichen Substanz und der räumlichen Aufteilung davon Abstand zu nehmen.
2001 fanden im Rahmen der Generalversammlung Neuwahlen statt. Hierbei wurde Norbert Zucktriegel zum neuen 1. Vorstand gewählt. Es wurde eine Anfrage an die Gemeinde gestellt das freiwerdende Gebäude des Kindergartens in ein Schützenheim umzubauen.
2002 wurde die Gaststätte „Zur Staig“ geschlossen und das Gebäude versteigert. Der Schützenverein konnte aber im Gebäude bleiben und durch eigene Bewirtung seine Vereinskasse aufbessern.
Verschiedene Planungen für ein Dorfgemeinschaftshaus wurden für die „Alte Schule“, das Sportplatzgelände und auch für das Gelände der neuen Feuerwehr ausgearbeitet und wieder verworfen.
Nachdem im Jahr 2002 Klaus Oechsle Luftgewehrgaukönig, im Jahr 2003 Josef Aumann Luftgewehrgaukönig und Klaus Oechsle Luftpistolengaukönig war, blieb die Königsehre in Kellmünz bei Köder Astrid die 2004 Luftgewehrgaukönigin wurde.
Nach über 10 Jahren langwieriger Suche und verschiedensten (Um-)Bauplänen konnte der Schützenverein im Jahre 2008 nun endlich ein eigenes Grundstück erwerben und somit die Zukunft für den Schützenverein Kellmünz sichern.
2008 bis 2011 wurde in über 8 000 Arbeitsstunde unser neues Vereinsheim überwiegend in Eigenleistung errichtet.
2012 wurde im Rahmen der 125-Jahrfeier des Schützenvereins das 40. Gauschießen des Gaues Babenhausen in Kellmünz durchgeführt.
In den nachfolgenden Jahren konnte der Schützenverein im sportlichen Bereich einige Erfolge verzeichnen. Es konnte eine tolle, erfolgreiche Schützenjugend aufgebaut werden, die inzwischen gute Leistungen erbringt. So nahmen Jungschützen aus unserem Verein an der Schwäbischen-, Bayrischen-, und Deutschen Meisterschaft 2016 teil. Auch bei Jugendveranstaltungen im Gau wie dem Gauvergleichskampf oder dem Gaujugendtag ist der Schützenverein Kellmünz in den vergangenen Jahren meist vorne mit dabei.
2016 wurde Simon Zucktriegel mit einem 1,0 Teiler Gauschützenkönig und so konnte die Königsehre nach 12 Jahren wieder in unseren Verein geholt werden.
Die Rundenwettkampfsaison 2016 konnte für den SV Kellmünz mehr als erfolgreich abgeschlossen werden, beide teilnehmende Mannschaften konnten als Sieger ihrer Gauligen aus den Wettkämpfen gehen.
Rückblickend lässt sich sagen, dass im Schützenverein Kellmünz die Themen Umbau, Neubau und ein eigenes Schützenheim sowie das Durchführen einiger Gauschießen viele Jahre aktuell waren.
So hoffen wir, dass wir auch dieses Gauschießen erfolgreich und gut durchführen können und unsere Bauschulden bald abbezahlt sind, um uns weiterhin auf den Schießsport und das Vereinsleben konzentrieren zu können.